Projektseminar Urbane Universität
Dieses Wintersemester startet Zum Kollektiv mit einem eigenen Seminar für die neuen Erstsemesterstudierenden. In dem Projektseminar geht es um die Vernetzung von Stadt und Universität durch kulturelle, räumliche Zwischennutzungen. Neben theoretischem Wissen über Stadtentwicklung sollen die Studierenden am Ende des Seminars ihre eigene Projektidee umsetzen.
SEMINARBESCHREIBUNG
Der Zuwachs von Studierenden an der Leuphana Universität Lüneburg, die relative Randlage des Hauptcampus im Stadtgebiet sowie die Campusverdichtung führen an der Universität und in der Stadt zu zwei grundlegenden Problemen: Zum einen fehlt es an freien Veranstaltungsräumen auf dem Campus, zum anderen fehlt es an der Nähe zur Innenstadt und zu den Bürger/innen.
Im Projektseminar “Urbane Universität” werden sich die Studierenden auf verschiedenen Ebenen mit diesen Problemen auseinander setzen, Lösungen erarbeiten und umsetzen. Zentrale Fragestellungen sind, ob und in wie weit universitäre Angebote in die Stadt verlegt werden können und in wieweit die Bürger/innen an der Kultur der Universität partizipieren können. Begleitet wird das Projektseminar vom Lüneburger Kulturverein “Zum Kollektiv e.V.” (www.zumkollektiv.de). Dieser Verein arbeitet seit über zwei Jahren in Lüneburg und vernetzt Universität und Stadt, bzw. Studierende und Bürger/innen auf unterschiedliche Weisen miteinander (u.a. Festivals, räumliche Zwischennutzungen in der Stadt, Kinder- und Stadtfeste, etc.).
Die Studierenden erwerben im Seminar theoretische und praktische Kenntnisse über Stadtentwicklungsprozesse und die Aufgabe und Rolle einer Universität für die Stadt und seine Bürger/innen. Dabei werden die theoretischen und methodischen Inhalte in Bezug gebracht mit den Zusammenhängen und Dimensionen der Nachhaltigkeit. In selbstorganisierten Teams realisieren die Studierenden erste Forschungsarbeiten und tauschen sich über die Ergebnisse aus. Anschließend werden Lösungen entwickelt und diskutiert.
Im Rahmen der Konferenzwoche soll eine “Urbane Universität” mit Inhalten gefüllt und von den Studierenden geplant und organisiert werden. Dabei werden von den ersten Recherchen über die Entwicklung von Ideen und Plänen, die Kommunikation mit den universitären Akteur/innen, Bürger/innen, Behörden, Förderstellen und Sponsor/innen bis hin zur praktischen Umsetzung der Strategien eines realen Projekts mit allen damit verbundenen Verantwortungen und Konsequenzen von den Studierenden in Teamarbeit selbst durchlaufen. Ein intensiver Austausch zwischen den Seminarteilnehmer/innen und universitären und städtischen Akteur/innen wird dabei genauso angestrebt wie erste Erfahrungen im Projektmanagement und in der nachhaltigen Entwicklung von Gemeinwesen.
Ziel der Studierenden ist es, sich mit der aktuellen Lage, dem Bedarf und der Nachhaltigkeit einer urbanen Universität auseinander zu setzen um anschließend Konzepte zur Umsetzung zu erarbeiten (z.B. Zwischennutzung, “Wander”-Hörsaal, etc.).
Die Studierenden setzen sich im Rahmen des Projektseminars u.a. mit folgenden Themen auseinander:
– Projektmanagement
– Stadtentwicklungsprozesse
– Teamarbeit und selbstorganisiertes Arbeiten
– professioneller Dialog mit Praxispartner/innen aus Universität, Stadt und Kultur
– Anwendung von Kreativmethoden und -techniken
– Auseinandersetzung mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteur/innen und ihren jeweiligen Interessen
Durch die Bearbeitung des Projektes “Urbane Universität” sollen sich die Seminarteilnehmer/innen zum einen mit der Forschung in der Stadt und zum anderen mit der Organisation, der Planung und Durchführung dieses Projektes beschäftigen. Dabei werden alle Faktoren wie Zeitmanagement, Kommunikationsprozesse und Teamarbeit im Seminarverlauf berücksichtigt.
Das “Forschende Lernen” wird im Projektseminar auf verschiedenen Ebenen realisiert:
Die Studierenden haben die Möglichkeit ihrem eigenen Forschungsinteresse nachzugehen und dieses in einen gesellschaftlich relevanten Kontext einzuordnen. Dabei spielt inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit sowie das Forschen in der Gruppe eine wichtige Rolle. Angesichts der Herausforderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung wird es immer wichtiger, komplexe Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Im Rahmen einer Case-Study zum Thema Stadtentwicklung erlernen die Studierenden die gängigen Methoden und Strategien des Projektmanagements vom Formulieren der Forschungsfragen bis hin zum Austausch der Ergebnisse kennen. Der Leitfaden zur Projektarbeit hilft den Studierenden dabei ihre Forschungensarbeiten zu organisieren und umzusetzen. Den Studierenden wird nichtnur ein disziplin-übergreifendes Verständnis von Stadt aufgezeigt, sondern sie erhalten die Möglichkeit sich im Hinblick auf die Konferenzwoche 2015 einen Raum in der Stadt “anzueignen” und diesen mit Inhalt zu füllen.
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