Sonntag 13.30 Uhr – Rathausinnenhof
Von Franz Kafka
Szenisch gelesen von Martin Skoda
Nach einem Beispiel für einen guten ersten Satz gefragt, fällt vielen Literaten sofort der Beginn von Franz Kafkas berühmtester Erzählung ein: „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich
ins seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt“.
Franz Kafkas 1915 erschienene Erzählung gehört zu den wichtigsten Werken des in Prag geborenen Autors und hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Gregor Samsa erwacht eines Morgens in einen Käfer verwandelt. Seine Familie, die von seinen Einkünften lebt, ist erst voller Mitleid, das sich aber bald in Abscheu und schließlich zu Gleichgültigkeit wandelt. Auch Gregors Charakter ändert sich durch die Verwandlung … Die unfreiwillige Metamorphose, die Kafka mit seinen Sätzen und Sprachbildern beschreibt, lassen wir im Rahmen einer szenischen Lesung im T.3 unversehens lebendig werden.
Martin Skoda hat seine Ausbildung 1992 an der Westfälischen Schauspielschule Bochum mit Diplom abgeschlossen. Sein erstes festes Engagement führte ihn, nach zwei Produktionen am Schauspielhaus Bochum („Hirsche und Hennen“ und „Frühlings Erwachen“), ans Theater Oberhausen unter Klaus Weise, wo er bis 1995 in vielen Rollen zu sehen war. Anschließend wechselte er zu seiner künftigen Oberspielleiterin Friderike Vielstich bis 1997 an die Städtischen Bühnen Augsburg. Bevor er erst 2007 sein drittes festes Engagement am Rheinischen Landestheater in Neuss aufnahm (bis 2009), war er als freischaffender Schauspieler am Landestheater im Kreis Wesel, am Theater Oberhausen, am Hans-Otto-Theater in Potsdam, und am WTT Remscheid engagiert. Zusätzlich spielte er auch in freien Kölner Spielstätten wie dem INTEATA von Inka Neubert oder dem Theater im Bauturm („Glaube, Liebe, Hoffnung“, Regie: Harald Demmer) . 2003 findet, zusammen mit der Regisseurin Sabine Bahnsen, in Köln die Gründung einer eigenen Theaterproduktion statt. Das „Theater103“ bringt 2007 u.a. die deutsche Erstaufführung von Sabine Harbekes` Stück „Lustgarten“ heraus. Durch verschiedene Filmworkshops (u.a. mit dem amerikanischen Independent Filmregisseur Tom di Cillo) inspiriert, ist Martins Skoda`s Interesse seit 2009 auch wieder stärker für die Arbeit für Film und Fernsehen geweckt. Neben studentischen Kurzfilmen (im Jahr 2014 z.B. für die ANREIZ Filmproduktion Lüneburg, Dennis Mueller) ist er auch in zwei Filmproduktionen zu sehen, die Kurzgeschichten von Franz Kafka zur Grundlage haben – Regie: Yvette Krause). Weitere Dreherfahrung sammelt er in Gastauftritten für Sendungen wie „Danni Lowinski“ (Sat1) oder „Die Gustloff“ (ZDF).
Nachdem er im Sommer 2013 mit dem in der Lüneburger Heide beheimateten „Jahrmarkttheater Wettenbostel“ (Thomas Matschoss, Anja Imig) den „HeimatAbend“ wieder aufgenommen hat, ist Martin Skoda nun schon in der vierten Spielzeit als Gast am Theater Lüneburg engagiert, wo 2013 auch die szenische Lesung „Die Verwandlung“ Premiere hatte (Regie: Sabine Bahnsen).
Die Spielzeit 2013/2014 hielt für ihn außerdem Rollen in „Benefiz“ von Ingrid Lausund (Regie: Andreas Mach), sowie in „Der Gute Mensch von Sezuan“ (Regie: Barbara Neureiter) bereit. Beide Produktionen: Theater Lüneburg. Auch in 2014/15 wird Martin Skoda wieder auf Lüneburger Bühnen zu sehen sein.